#Corona & Frauen

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Kinder- und Jugendtelefon 0800 111 0 333
Telefonseelsorge 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222
Sucht- und Drogenhotline 01805 31 30 31
Ärztlicher Bereitschaftsdienst 116 117

Weitere Informationen rund um Corona in Hamburg gibt’s Hier

Die Corona-Krise ist die Krise der Frauen | 26. Mai 2020

Die Corona-Krise hat uns als Landesfrauenrat e.V. darin bestätigt, dass unsere frauen- und gleichstellungspolitischen Forderungen wichtig und richtig sind: Frauen trugen und tragen immer noch die Hauptlast in der Corona-Krise. Unsere Forderungen für den Umgang mit der Krise und der Zeit danach haben wir hier unter #Corona & Frauen zusammengefasst. Basis all unserer Forderungen und Vorschläge bildet #HamburgJetztGleich.
Für eine geschlechtergerechte Bewältigung der Krise fordert der Landesfrauenrat Hamburg e.V.:

1. Geschlechtergerechte Verwendung aller öffentlicher Mittel

2. Paritätische Besetzung aller Beratungs- und Entscheidungsgremien

3. Aufwertung unbezahlter Care Arbeit durch Partizipation

4. Aufwertung bezahlter Care Arbeit durch Verbesserung der Arbeitsbedingungen

5. Konzept für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Krisenzeiten oder

6. Erweiterung der kritischen Infrastruktur in Ausnahmesituationen

7. Umsetzung der Istanbul Konvention als krisensichere Struktur in kritischen Bereichen (z.B. Frauenhäuser)

Zusammen mit 18 weiteren Verbänden haben wir das Papier „Sozial-ökologische Wege aus der Corona-Krise in Hamburg“ auf den Weg gebracht. Besonders wichtig war uns vor allem, dass bezahlte und unbezahlte Care Arbeit endlich finanziell aufgewertet werden muss. Das bedeutet auch, dass nicht an den falschen Stellen – wie dem Gesundheitssektor – gespart werden darf.

Alle Beratungs- und Entscheidungsgremien, die im Zuge der Bewältigung der Corona-Krise tätig werden, müssen zur Hälfte mit Frauen besetzt werden. Nur durch Partizipation kann ein Eingang ihrer Belange in entsprechende Maßnahmen gesichert werden. Außerdem wollen wir die geschlechtergerechte Verwendung aller finanzieller Mittel, die zur Bewältigung der Corona-Krise eingesetzt werden. Das erfordert eine entsprechende Auswertung. Es werden aktuell weitreichende politische Maßnahmen getroffen, die lange nach Krise noch nachwirken werden. Konjunkturprogramme zur Bewältigung der Corona-Krise müssen deswegen geschlechtergerecht sozial und ökologisch gestaltet sein. Es darf zukünftig nicht an den falschen Stellen gespart werden: Das betrifft das Gesundheitswesen genauso wie die Schaffung sicherer Fahrradwege, von denen insbesondere Frauen und Kinder profitieren. Gleichstellung ist eine Querschnittsaufgabe – das hat uns die Corona-Krise in den letzten Wochen deutlich gezeigt.

Insbesondere Frauen treten beruflich zurück, um Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren. Der Gleichstellungsmonitor Hamburg zeigt, dass Frauen in Hamburg schon vor der Krise häufiger in Teilzeitarbeit gearbeitet haben als Männer (29 Prozentpunkte mehr als Männer). Kinderbetreuung und Familienarbeit müssen als Basis unserer Gesellschaft politische Priorität haben. Erziehungsberechtigte müssen ein Mitspracherecht bei der Frage haben, ob ein „dringender Betreuungsbedarf“ für Kinder in Krisenzeiten besteht. Wir begrüßen auf nationaler Ebene Bestrebungen zu finanziellem Ausgleich, der insbesondere Müttern und anderen pflegenden Angehörigen zu Gute kommt. Gleichzeitig machen wir deutlich, dass das nicht reicht.

Wir fordern deswegen für die Bewältigung der Krise die Einrichtung eines ständigen, diversen,inklusiven Dialogforums zwischen Müttern und pflegenden Angehörigen aus allen sozialen Schichten, beruflichen Situationen und Stadtteilen mit den politischen Entscheidungsträger*innen!

Laut Gleichstellungsmonitor waren in Hamburg im Jahr 2017  20.038 Frauen in der bezahlten Sorgearbeit in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen tätig. Dem standen nur 5.349 Männer gegenüber. Insbesondere in der anstrengenden körperbezogenen Pflegearbeit, die gesundheitlich besonders belastend ist, sind ganz überwiegend Frauen tätig. Die Arbeitsbedingungen müssen nachhaltig verbessert und den gesundheitlichen Auswirkungen Rechnung getragen werden.

Sehen Sie zu den Forderungen im Einzelnen unsere Pressemitteilungen.

PM Nr. 05 | Landesfrauenrat Hamburg e.V. stellt mit 18 weiteren Verbänden
Forderungen zur geschlechtergerechten sozial-ökologischen Transformation vor

PM Nr. 06 | Gleichberechtigung statt Blumen – Sich kümmern ist mehr wert 

Resolutionen der KLFR | “Geschlechtergerecht aus der Krise” und “Istanbul Konvention umsetzen”