Girls Day 2017

Der Landesfrauenrat Hamburg e.V. bedauert…

dass der seit 2001 stattfindende „Girls Day“ nicht zu den gewünschten Erfolgsergebnissen geführt hat. Der Tag wurde eingeführt, um Mädchen für technische Berufe zu gewinnen. Das Klischee „typisch Mädchen, typisch Junge“ sollte aufgebrochen werden, indem Schülerinnen der Klassen 5 bis 10 an diesem Tag männlich dominierte, also gewerblich-technische, handwerkliche Arbeitsfelder kennenlernen und sich dadurch später vermehrt für die sog. MINT-Fächer interessieren und entscheiden.

Anzuerkennen ist, dass sich aus den angesprochenen Bereichen viele Firmen und Institutionen beteiligen, um das Interesse der „Girls“ zu wecken.

Der 2010 eingeführte Boys-Day, der Jungen für frauendominierte Berufe z.B. in der Pflege und Erziehung begeistern sollte, hat bislang auch nicht zu nennenswerten Steigerungen des Männeranteils auf diesen Arbeitsgebieten geführt.

Die Teilnahme der jungen Menschen an diesem Tag ist erfreulich, doch trotz des gezeigten Interesses an den vorgestellten Berufen, fällt ihre Berufswahl meist doch wieder „typisch“ aus. Die seit Jahrzehnten in unserer Gesellschaft festgelegten Rollenbilder sind allgegenwärtig, die historisch-kulturell gewachsenen Strukturen noch nicht überwunden.

Der Girls-Day ist ein Mosaikstein zur Überwindung der Rollenstereotype, die Grundlage aber muss im Elternhaus und im Kindergarten (frühkindlichen Erziehung) gelegt werden.

Wir brauchen keine „Weibsbilder und Mannsbilder“, unsere Gesellschaft braucht neue Bilder, frei von geschlechterspezifischen Zuweisungen, besonders in der Arbeitswelt.

Pressemitteilung