Das war die erste FEMINISTA!

Am Sonntag, den 02. November kamen zahlreiche Hamburger*innen aus Politik, Vereinen, Bildungsarbeit und Zivilgesellschaft in der Zinnschmelze in Barmbek zur FEMINISTA zusammen.

Ein zukunftsweisender Fachtag rund um die Frage, wie wir Feminismus heute gestalten können und müssen intersektional und entschlossen gegen den gesellschaftlichen Rechtsruck. Das Thema der ersten  Veranstaltung dieser Art lautete »30 Jahre Weltfrauenkonferenz: Feminismus intersektional gestalten«.

 

30 Jahre nach UN-Weltfrauenkonferenz von Peking

Im Fokus stand das 30-jährige Jubiläum der letzten Weltfrauenkonferenz. Die Kernfragen lauteten: Was können wir heute aus dem damaligen Erfolg lernen? Wo stehen wir drei Jahrzehnte später? Und wie gelingt ein Feminismus, der alle mitdenkt? 

Gleichstellungssenatorin Maryam Blumenthal eröffnete die Veranstaltung mit einem Grußwort und betont:

»Die UN-Weltfrauenkonferenz vor 30 Jahren war ein Meilenstein feministischer Geschichte. Doch trotz vieler Errungenschaften kämpfen wir heute noch immer um die Selbstbestimmung von Frauen und um das Ende patriarchalischer Gesellschaftsstrukturen – in Deutschland und überall auf der Welt. Um diesen Kampf zu gewinnen, müssen wir ihn wieder vom Nebenschauplatz ins Zentrum stellen. Wir müssen Feminismus intersektional begreifen und ihn neu denken: Feminismus ist mehr als die Gleichberechtigung von Mann und Frau, sondern das Einstehen für eine Demokratie, in der kein Mensch diskriminiert werden darf. Egal welches Geschlecht, egal welche sexuelle Orientierung, Hautfarbe oder Herkunft. Um das zu erreichen, ist der Landesfrauenrat ein wichtiger Partner für uns.«

»Feminismus ist mehr als die Gleichberechtigung von Mann und Frau, sondern das Einstehen für eine Demokratie, in der kein Mensch diskriminiert werden darf.«

Ein geschulter Blick auf die Errungenschaften der letzten 30 Jahre

Rednerin Franziska Rauchut von der Bundesstiftung Gleichstellung spannte einen Bogen zwischen historischen feministischen Forderungen der letzten Weltfrauenkonferenz von Peking und der tatsächlichen gleichstellungspolitischen Situation im Jahr 2025:

»Das 1995 verabschiedete Programm war ein Wendepunkt für feministische Frauenbewegungen auf der ganzen Welt und stellt bis heute das umfassendste Konzept zur Förderung der Gleichstellung der Geschlechter und der Stärkung von Frauen und Mädchen dar. Die Pekinger Erklärung und Aktionsplattform sind ein best practice für eine notwendige intersektionale Gleichstellungspolitik, die Frauen in ihrer Vielfalt adressiert und anerkennt.«

 

Intersektionalität als Schlüssel

Der Erfolg der Konferenz lag demnach im intersektionalen Ansatz. Also dem Verständnis, dass sich verschiedene Diskriminierungsformen gegenseitig bedingen und verstärken, sowie einer machtkritischen Herangehensweise.

Im Anschluss an den Vortrag diskutierte ein Podium aus Expertinnen darüber, woran eine echte intersektionale Gleichstellungspolitik in Hamburg bisher scheitert.

Rednerin Franziska Rauchut (Bundesstiftung Gleichstellung), Dr. Abadjayé Gwladys Awo (Lessan e.V.), Susanne Langhagel (Sozialverband Deutschland, LV Hamburg) und Zara Canbay (Migrantinnen Bund Hamburg) erörterten Möglichkeiten und Chancen, um die demokratischen und feministischen Kräfte in Hamburg zu bündeln und trotz Unterschiedlichkeiten zu vereinen. Dr. Christina Maria Huber moderierte das Gespräch.

 

Vernetzen, zusammenhalten, aktiv bleiben

Nicht nur auf dem Podium, auch im Anschluss bei leckerem Essen und Getränken, wurden viele wertvolle Verbindungen geknüpft und spannende Gespräche geführt. Wir freuen uns sehr über das volle Haus, die rege Beteilligung und die angenehme Atmosphäre!

Die Erkenntnis des Tages: Es bedarf mehr denn je einer aktiven und vernetzten Zivilgesellschaft, um echte Solidarität einzufordern und dabei Menschenrechte konsequent zu verankern und Geschlechtergerechtigkeit nachhaltig umzusetzen. Es gibt noch viel zu tun und das geht nur gemeinsam!

 

Über die Veranstaltung

Die FEMINISTA – Inspiration, Austausch und Networking für Frauen* ist ein neues jährliches Event des Landesfrauenrats Hamburg e.V. Die Veranstaltungsreihe löst damit das alte Format der »Frauenherbstmahlzeit« ab. Die FEMINISTA bildet eine Plattform, auf der feministische Visionen wachsen, Gleichstellung neu gedacht wird und Hamburgs feministische Stimmen zusammenkommen.

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