Der Landesfrauenrat Hamburg verurteilt den Austritt der Türkei aus der Istanbul-Konvention aufs Schärfste.
Wie von Frauenorganisationen schon zu Beginn der Pandemie befürchtet, ist im letzten Jahr die Zahl der Gewalttaten gegen Frauen weltweit gestiegen. Die türkische Organisation »Wir werden Frauenmorde stoppen« zählte im Jahr 2020 allein in der Türkei über 300 Femizide.
Gewalt gegen Frauen stellt kein isoliert zu betrachtendes Verbrechen dar, sondern ist Teil der strukturellen Diskriminierung von Frauen. Die Istanbul-Konvention ist ein internationales Abkommen zum Schutz von Frauen vor Gewalt. Mit der Unterzeichnung erkennen die Staaten Gewalt gegen Frauen als Menschenrechtsverletzung an und verpflichten sich dazu, offensiv gegen jegliche Form von Gewalt an Frauen vorzugehen.
Auch in Deutschland ist das Problem groß
Im Schnitt wird fast jeden dritten Tag eine Frau aufgrund ihres Geschlechts ermordet. Der Täter ist dabei in vielen Fällen der Partner oder Ex-Partner. Vielfach werden die Fälle jedoch nicht als Femizid – also Mord aufgrund des weiblichen Geschlechts des Opfers – erfasst. Dadurch fehlt eine belastbare statistische Grundlage. Der Landesfrauenrat Hamburg fordert deswegen schon lange, dass »Frauenfeindlichkeit« als Tatmotiv erfasst wird.
In Hamburg gab es aus diesem Anlass am 24. März zwei Kundgebungen, auf denen auch der Landesfrauenrat Hamburg mit einer Rede vertreten war.